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Andrea Kdolsky zur aktuellen Abschiebungspolitik

Wer kann sich noch an Andrea Kdolsky erinnern? Sie war knapp 2 Jahre (von Jänner 2007 bis Dezember 2008) ÖVP-Gesundheitsministerin im Kabinett Gusenbauer/Molterer. Sie hat sich auf Facebook mit einem bemerkenswerten Posting zur aktuellen Regierungspolitik zu Wort gemeldet: (Mein Dank an Adalbert Krims für die Übermittlung des nachstehenden Textes)





Ohnmächtige Wut! Hilflosigkeit! Unverständnis! Abscheu! Zorntränen und das Wissen in Wahrheit nichts tun zu können. Wo sind wir hingekommen?

Eine Regierung die konzept- und hilflos durch eine Pandemie taumelt nicht erkennend, dass ein Schiff ohne Steuermann zu schlingern beginnt. Skandale, die aufgrund der Pandemie nicht den Stellenwert erhalten, den sie bekommen sollten. Kniefälle vor Stakeholdern (was weiß eigentlich dieser Herr Schröcksnadel? Wichtig ist er ja nicht wirklich...), die das Desaster täglich verschlimmern.

Niemand greift durch, wenn Hoteliers Urlaubsgäste als Zweitwohnsitz anmelden, wenn Apres Ski Partys gefeiert werden während Familien verzweifelt versuchen mit finanziellen Einbußen und Homeschooling fertigzuwerden... Ignoranz ob 1 MILLION Arbeitsloser und Menschen in Kurzarbeit, unempathisches Betrachten des Sterbens der Kunst- und Kultur und der Wirtschaft. Und dann ... an genau jenem Datum, das uns daran erinnern sollte, dass Verfolgung, Abschiebung, Fremdenhass keine Antwort ist, ein lächerliches Zeichen der Stärke. Stärke gegenüber Kindern? Stärke demonstriert durch Sondereinheiten? Stärke, die einfach nur Schwäche ist.
Wo sind wir hin gekommen?

Kinder, die die Sprache jenes Landes, in das sie nun abgeschoben worden sind nicht beherrschen, die die Kultur nicht kennen, die herausgerissen wurden aus einem ordentlichen Leben. Kinder, die sich nichts zu Schulden kommen haben lassen, die gelacht haben, gelernt haben, Freunde hatten, Zukunftswünsche und vielleicht Großes für dieses Land, das ihnen zur Heimat wurde, leisten hätten können.
Wo sind wir hingekommen?

Eine Regierung, die es nicht verhindert, dass sich ein immer größerer Spalt quer durch die Gesellschaft in diesem Land auftut, ich befürchte es ist ihnen nicht unrecht - divide et impera! Macht ... ist es das wirklich wert? Ist der Verlust jeder Humanität, des Menschseins, der Herzensgüte das wert?

Ja, es wurden die Gesetze erfüllt, wobei das "Kindeswohl" nicht beachtet wurde und es genug hochrangige Juristen gibt, die dieses Urteil anzweifeln. Ja, wir leben in einem Rechtsstaat und das ist gut so, aber es gibt einen Ausspruch, den man gerade in der Spitzenpolitik, als Kanzler, als Bundespräsident anwenden könnte ... Gnade vor Recht!

Wo ward ihr alle, die sonst so gerne die Moralkeule schwingen? Wo war die Stimme der Kirche? Wo war die Gnade, die es auch einer Bundesregierung ermöglicht Dinge auszusetzen... neu zu überlegen? Wo sind wir hin gekommen?

Wenn kein Polizist sich bewegt hätte, wenn der Bundespräsident Seite an Seite mit Kirchenvertretern und einer Familienministerin (wer ist das eigentlich?) Gnade angewendet hätten ...

Wo war der Koalitionspartner? Ist euch der Sautrog wirklich soviel wert? Sind es die paar tausend Euro im Monat und die Macht?
Als ehemalige Familien- und Jugendministerin der alten ÖVP wende ich mich mit Abscheu ab und versuche meinen unbändigen Zorn nicht gegen mein Heimatland, sondern gegen jene zu wenden, die mutwillig und machtbesessen die Grenzen längst überschritten haben.
Wo sind wir hin gekommen?

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