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Stoppt unfairen Handel. EU-Politik muss Früchte tragen! Petition an EU-Kommissarin Bienkowska

Diese Petition kann hier unterzeichnet werden:

Sehr geehrte Kommissarin Bienkowska,

eine Handvoll Supermarktketten, darunter Aldi, Lidl, Carrefour und Tesco, kontrollieren den europäischen Lebensmittelmarkt und entscheiden, wo und was wir einkaufen. Sie sind die Türsteher zwischen Millionen VerbraucherInnen in Europa und Zulieferern aus der ganzen Welt.

Große Supermärkte und Lebensmittelkonzerne missbrauchen ihre Marktmacht. Sie drücken die Preise und laden ihr gesamtes Risiko bei den schwächeren Handelspartnern ab. Zulieferern und Produzenten aus aller Welt bleibt häufig nichts anderes übrig, als in den sauren Apfel zu beißen: Sie müssen die unfairen Forderungen der Einkäufer akzeptieren.
Der enorme Preisdruck wird an die Menschen am Anfang der Lieferkette weitergegeben. Die Leidtragenden sind Kleinbäuerinnen und Kleinbauern, die kein sicheres Einkommen haben. ArbeiterInnen leisten unbezahlte Überstunden. Sie arbeiten zu Hungerlöhnen und sind während der Plantagenarbeit giftigen Chemikalien ausgesetzt.
Ich fordere von Ihnen die Einführung verbindlicher Regeln in der EU, die unfairen Handelspraktiken den Riegel vorschieben. Stellen Sie faire Bedingungen Kleinbäuerinnen und -bauern, ArbeiterInnen sowie für VerbraucherInnen sicher! Die Achtung der Menschenrechte, faire Preise und eine nachhaltige Produktion sind dafür entscheidend.

Vielen Dank!

Hintergrundinformationen

Supermarktketten und einige wenige Konzerne kontrollieren den Handel mit tropischen Früchten in Europa. Um unfaire Handelspraktiken und die Verletzung von Menschen- und Arbeitsrechten entlang der Lieferkette zu stoppen, brauchen wir EU-weite Regelungen.
Die EU-Kommission hat erkannt, dass unlautere Handelspraktiken an der Tagesordnung sind. Sie definiert diese als „Praktiken, die gröblich von der guten Handelspraxis abweichen, gegen das Gebot von Treu und Glauben und des redlichen Geschäftsverkehrs verstoßen und einem Handelspartner einseitig von einem anderen aufgezwungen werden“.1 Trotzdem hat sie noch keine verbindlichen Regeln aufgestellt, um diese zu verhindern. Stattdessen hat sie eine endgültige Entscheidung über die dringend notwendige Regulierung aufgeschoben.
Supermärkte machen sich für rein freiwillige Maßnahmen stark. Diese tragen aber bislang nicht dazu bei, dass der Handel gerechter wird. Wir brauchen verbindliche Regeln.
Das Europäische Jahr für Entwicklung 2015 ist der zentrale Moment, um Menschen, die Lebensmittel für Europa produzieren, besser zu schützen. Die EU hat sich dazu verpflichtet, politisches Handeln zu unterbinden, das entwicklungspolitischen Zielen entgegensteht. Doch dieses Vorhaben hat keine Aussicht auf Erfolg, wenn EU-Entwicklungshilfe durch die unfaire Handelspraxis europäischer Unternehmen ad absurdum geführt wird. Unlauterer Handel verhindert, dass Produzenten und ArbeiterInnen im Globalen Süden für ihre Arbeit gerecht entlohnt werden.
Anfang 2016 entscheidet die EU-Kommissarin für den Binnenmarkt, El?bieta Bie?kowska, ob es zukünftig strengere Regeln geben wird. Die EU-Kommission muss unfaire Handelspraktiken in der Lieferkette stoppen und schnellstens verbindliche, durchsetzbare Regelungen einführen.

Die gesammelten Unterschriften werden im November 2015 an die EU-Kommission übergeben.

1 Europäische Kommission (2014), http://ec.europa.eu/internal_market/retail/docs/140715-communication_de.pdf.

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